Sozialwirtschaft auf einen Blick
In Luxemburg wurden 2019 930 Unternehmen mit dem Status eines Sozialunternehmens registriert. Organisationen, die unter diesem Status tätig sind, eint die zentrale Aufgabe, soziale Auswirkungen zu haben und nicht nur Gewinne für ihre Eigentümer oder Aktionäre zu erzielen. Soziale Unternehmen in Luxemburg arbeiten daran, auf unternehmerische und innovative Weise Güter und Dienstleistungen für den Markt bereitzustellen, wobei sie ihre Gewinne in erster Linie zur Erreichung sozialer Ziele nutzen. Sie werden offen und verantwortungsvoll verwaltet und beziehen insbesondere die Arbeitnehmer, Verbraucher und Interessenvertreter ein, die von ihren kommerziellen Tätigkeiten betroffen sind. Zusätzlich zu den Sozialunternehmen setzt sich die luxemburgische Sozialwirtschaft auch folgendermaßen zusammen:
- 850 Verbände,
- 56 Stiftungen,
- 10 Genossenschaften,
- 22 Gesellschaften,
- 5 Institute,
- 144 444 registrierte Unternehmen.
Quelle: Social Enterprises and their ecosystems in Europe, Country Reports, Luxembourg, 2019
Aktuellere Daten für Luxemburg:
Im Jahr 2020 sind 2135 Unternehmen im Bereich der Sozialwirtschaft tätig.***
* Für diese Website haben wir eine Gesamtbewertung des Entwicklungsstandes vorgenommen, die auf den verfügbaren Daten und Informationen zum Ökosystem der Sozialwirtschaft beruht und daher einige Einschränkungen aufweist. Dennoch erachteten wir es als sinnvoll, diese Gesamtbewertung einzubeziehen.
** Quelle: EESC/CIRIEC (2016) Recent evolutions of the Social Economy in the European Union, wobei es zu beachten gilt, dass diese Schätzung am oberen Ende liegt, da sie auf der Art der Organisation beruht und nicht alle Elemente der Definition der Sozialwirtschaft einer engeren Prüfung unterzogen wurden.
*** Quelle: Portal der Sozial- und Solidarwirtschaft, Ministerium für Arbeit, Beschäftigung und für Sozial- und Solidarwirtschaft.
Weitere Einzelheiten zur Datenqualität finden Sie in unserem Hinweis zu Daten der Sozialwirtschaft.
Tradition und Ursprünge
Das erste europäische Ministerium für Sozial- und Solidarwirtschaft (SSW) wurde 2009 in Luxemburg gegründet. Historisch gesehen, fanden zivilgesellschaftliche Aktivitäten hauptsächlich im Kontext der Kirche statt. Im späten 19. und 20. Jahrhundert waren die meisten davon Verbände, die sich hauptsächlich auf Freizeitaktivitäten konzentrierten, und fast alle waren mit der katholischen Kirche verbunden, teilweise in Form von Wohltätigkeitsorganisationen. Eine Reihe von Genossenschaften wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in ländlichen Gebieten gegründet, sie erhielten aber wenig Unterstützung durch die Gewerkschaften. Darüber hinaus gab es auch einige Gegenseitigkeitsgesellschaften, die mit verschiedenen sozialen Diensten verbunden waren, mit (der Entschuldigung?) der Gesundheitsversorgung.
Die 1970er Jahren begrüßten die neuen sozialstaatlichen Rechtsvorschriften über Sozialdienstleistungen, die in den 1980er Jahren die Integration von Sozialunternehmen in die Arbeitswelt ermöglichten. In den 2000er und 2010er Jahren begannen sich verschiedene Initiativen zu entwickeln, deren Kategorisierung jedoch heftig diskutiert wurde. Im Jahr 2016 hat die luxemburgische Union für Sozial- und Solidarwirtschaft (ULESS) eine rechtliche Definition des Begriffs SSW angenommen, doch die Debatte der Kategorisierung ist immer noch lebhaft.
Framework conditions and social economy ecosystem
Policy and legal framework
Luxembourg has not yet established the legal status of social enterprises. However, some initiatives and laws have started to recognise the role and need for support of the social economy in Luxembourg. For example, the creation of SIS (Society of Societal Impact) scheme offers a legal statute for certain social enterprises which are primarily focused on the redistribution of profit.
In 2018, the coalition signed an agreement including the development of the social economy as an objective. According to current road map, the social impact company model is to be promoted by the creation of a specific brand and the legal framework further improved in the course of the period 2023 to 2024.
Policymakers in the field of the social economy
Policies on social economy in Luxembourg is managed by the department of social economy, which is attached to the ministry of Labour and Employment. It often collaborates with local municipalities.
Networks, federation and representative entities
Social economy in Luxembourg is mostly represented and structured by sectoral networks:
- COPAS represents care providers,
- FEDAS represents social care associations,
- FNML represents mutual societies
The only umbrella organisation approaching social and solidarity economy (SSE) as a whole is the Luxembourg Union for SSE (ULESS). It aims to become the sector's official voice. The ULESS had around 70 members and claims to represent approximately 300 social economy enterprises indirectly or directly.
Unterstützung erhalten
Luxemburg bietet eine Reihe öffentlicher und privater Förderprogramme an, die Sozialunternehmern und ‑innovatoren dabei helfen sollen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Nachfolgend finden Sie einen Überblick über einige wichtige Initiativen.
Die Abteilung Sozialwirtschaft bietet infrastrukturelle Unterstützung und Lösungen wie
- die dedizierte Digitalplattform Social Business Incubator (SBI). Der SBI bietet Büroeinrichtungen und Schulungsprogramme für Personen, die in Sozialunternehmen in ganz Luxemburg tätig sind, und ist auf die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen spezialisiert, um neue Sozialunternehmen beim Wachstum und Florieren in der Gesamtwirtschaft zu unterstützen.
- 6zeor1 ist Luxemburgs erster Gründerstandort für Sozialunternehmer. Dieses von der Regierung betriebene Programm bietet einen ganzheitlichen Ansatz für Mentoring, Vernetzung, Schulungen und Veranstaltungen für diejenigen, die ein soziales Unternehmen im Land gründen möchten, wobei viele ihrer Initiativen in digitaler Form erfolgen.
- Das Siegel „Impact Luxembourg“ ermöglicht es Unternehmen, die unter dem rechtlichen Status „Sozialimpaktunternehmen“ anerkannt sind, eindeutig als Hauptakteure der Sozial- und Solidarwirtschaft identifiziert zu werden und verleiht ihnen mehr Sichtbarkeit.
Einige private Akteure können ebenfalls Unterstützung leisten, auch wenn diese nicht immer ausschließlich für die Sozialwirtschaft und Sozialunternehmer gedacht sind, so können letztere doch noch davon profitieren:
- Mentoring: Business Mentoring Luxembourg (BML)
- Ausbildungsprogramme und Schulungen: Programme – nyuko
- Preise, Auszeichnungen und Öffentlichkeitsmaßnahmen: ING Solidarity Awards soll Verbände im ganzen Land anerkennen und unterstützen.
Finanzierung
Die Regierung finanziert die Sozialwirtschaft in Luxemburg, insbesondere durch die Mobilisierung europäischer Mittel. Einige Sozialunternehmen in Luxemburg können sich auch auf folgende private Quellen verlassen:
- Private Spenden von Stiftungen,
- Mikrofinanzierung
Weitere Informationen zum Zugang zu Finanzhilfen finden Sie hier im OECD‑Bericht über die Sozial- und Solidarwirtschaft in Luxemburg.
Mehr über die Sozialwirtschaft in Luxemburg erfahren
Berichte
- Social Enterprises and their ecosystems in Europe, Country Reports, Luxembourg, 2019: https://ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=22285&langId=en
- Kartierung der sozialen und solidarischen Ökosysteme weltweit, OECD, 2023: SSE CFS_Luxembourg (oecd.org)
Videos
- „Impact Luxembourg“ YouTube-Kanal: Sendet Impaktgeschichten der Unternehmen unter diesem Namen.